81 min, 35mm, Dolby Digital, OV CH-deutsch

Kamera
Pio Corradi
Ton
Dieter Meyer Montage Stephan Krumbiegel, Calle Overweg
Mischung
Jörg Höhne Ton Design Oswald Schwander
Filmmusik
Knut Jensen

mit
Erika Stucky, Noldi Alder, Christian Zehnder

Produzentinnen Cornelia Seitler, Brigitte Hofer
Koproduzent
Thomas Kufus
Eine Produktion der maximage in Koproduktion mit zero one film,
Schweizer Fernsehen und Bayerischer Rundfunk,
gefördert von Bundesamt für Kultur, Zürcher Filmstiftung, Medienboard Berlin-Brandenburg u.a. Verleih mit Unterstützung von FFA, Medienboard Berlin-Brandenburg, Swiss Films

BIOGRAFIE STEFAN SCHWIETERT
Geboren 1961. Aufgewachsen in Basel/Schweiz. Erste Filme ab 1979 in der Videogenossenschaft Basel. 1981/82 ein Jahr in Brasilien, Arbeit als Regieassistent für TV Globo im Bereich Musikfilm. 1983 Gaststipendium am California Art Institute in San Francisco, Film- und Videoklasse. 1984-90 Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. 1991 Gründung der Produktionsfirma "Neapel Film". In der Folge Produktion von zwei Kurzfilmen und Stefan Schwieterts Lang-Filmen in internationaler Co-Produktion. Dozent für Dokumentarfilm an verschiedenen Filmhochschulen.

STEFAN SCHWIETERTS MUSIKFILME - insbesondere "heimatklänge"
Er dreht Filme, die am Herz kitzeln, in die Füsse fahren und zum Träumen einladen: Seit Stefan Schwietert 1996 mit "A Tickle in the Heart" der Durchbruch gelang, hat sich der in Basel geborene, aber seit etlichen Jahren in Berlin wohnende Filmemacher dem Musikfilm verschrieben. Seine Filme, vor allem die für die Leinwand gedrehten wie "A Tickle in the Heart" (1996), "El accordeón del diablo" (2000), "Das Alphorn" (2003), "Accordion Tribe" (2004) und nun auch "heimatklänge" (2007), sind von verführerischer Bildlichkeit und betörender Musikalität. Geprägt von ihres Regisseurs unvoreingenommener Weltoffenheit führen sie weit über das hinaus, was man gemeinhin als "Musikdoku" bezeichnet und werden gerade da, wo sich Schwietert mit dem scheinbar Vertrauten und Heimatlichen beschäftigt zu aufregenden Entdeckungsreisen. Diese führen von verschwindenden Traditionen und anbrechendem Neuen zeugend nicht selten in die Vergangenheit und Zukunft zugleich. Ganz besonders gilt dies für die drei um die Musik der Alpen kreisenden Filme, in denen Schwietert ausgehend von einem Instrument die Geschichte der damit gespielten Musik und deren Kultur nachzeichnet. Ausgangspunkt dieser Filme ist die Beobachtung, dass sich die traditionelle Musik der Alpen in den letzten Jahren dank dem Einfluss einer "jungen" Generation gut ausgebildeter Musiker, welche die heimische Folklore nach eigenem Gutdünken frei adaptiert, in einer eigentlichen Aufbruchphase befindet. Nachdem sich Schwietert vor drei Jahren mit dem Alphorn, ein Jahr später dann mit dem Akkordeon beschäftigte, setzt er sich in "heimatklänge" nun mit dem urtümlichsten aller Instrumente, der menschlichen Stimme auseinander. Er kommt dabei den Ursprüngen der Musik und des Menschlichen Seins nahe wie in keinem seiner Filme davor. Wie in seinen früheren Filmen blättert Schwietert in "heimatklänge" das Thema seines Films vom persönlichen Werden, Erleben und Schaffen seiner Protagonisten ausgehend auf. Stellt ihr Werken und Wirken in Korrelation zu ihren Lebenswelten und der sie umgebenden Landschaften. Verarbeitet in rein assoziativer Montage Bild, Ton und Text. Vermischt unangestrengt Foundfootage-Materialien, wie Fotos und Familienfilme mit neu Gedrehtem und scheut dabei nicht die Sichtbarkeit der Inszenierung des Dokumentarischen. "heimatklänge" ist eine abenteuerliche Reise in reizvoll-ungewohnte Klangwelten, in denen Menschen in der Entdeckung ihrer ureigenen Stimme eine nie geahnte Freiheit erleben.